7. bis 13. August 2012

100 Jahre Russische Luftwaffe

Am 12. August 1912 gründete das russische Zarenreich die Kaiserliche Russische Luftstreitkraft. Diese wurde aus dem Pionierkorps herausgelösst und von da an als eine unabhängige Truppengattung geführt und organisiert.

Es war naheliegend, dass 100 Jahre später die Russen dieses Jubiläum entsprechend feiern würden. Sie sind weltbekannt für Ihre regelmässigen Paraden zu den diversen Ereignissen in derer bewegten Geschichte die dieses grosse Land schon durchlebt hatte.

Als klar wurde, dass es eine speziell grosse Luftparade geben würde, meldete ich mich umgehend für eine geführte Tour nach Russland an. Darin war aber nicht nur die Parade mit enthalten, sondern auch diverse Besuche verschiedener Stützpunkte, Flughäfen und Museen. Das Programm war sehr gedrängt und wir hatten wenig Schlaf in dieser Woche. Aber das konnten wir später wieder nachholen. Immerhin wollten wir Flugzeuge sehen und unsere limitierte Zeit sinnvoll einsetzen.

Wir flogen am 7. August 2012 nach Moskau mit einer A320 der Swiss. Es war bereits mein zweiter Besuch in dieser Stadt. Ich muss betonen, dass mir Moskau extrem gut gefällt. Die verschiedenen Zeitepochen die man in der Architektur überall in der Stadt wiederfindet sind extrem spannend. Es gibt unzählige alte orthodoxe Kirchen mit ihren golden glänzenden Zwiebeldächer, viele Plattenbausünden aus der Soviet-Ära, grosse Hochhäuser im Zuckerbäckerstil und topmoderne gläserne Wolkenkratzer. Man sieht, dass die Stadt alt ist und viele Wechsel in der Geschichte durchlebt hatte.

 

Twer-Migalowo

Am 1. Tag (8. August) besuchten wir den ca. 100km entfernten Luftwaffenstützpunkt Twer-Migalowo. Wir mussten deshalb bereits um 4:30 aus den Federn und mit dem Bus aus Moskau Richtung Nordwesten fahren.
Der Stützpunkt ist die Heimat für die russischen Transportflugzeuge. Wir durften zuerst eine IL-76 besichtigen. Wir durften alles -aussen wie innen- bis zur letzten Niete in Augenschein nehmen, was für mich als ehemaliger Flugzeugmechaniker extrem spannend war! Wir kletterten in den Frachtraum, in den Heckschützenstand, in die verglaste Navigator-Nase und selbstverständlich durften wir uns auch im Cockpit umsehen und alles fotografieren was wir wollten. Es war für mich ein einmaliges Erlebnis!

Doch wurde die Il-76 tatsächlich von den nächsten Flugzeugen getoppt: Nebenan stand eine ganze Flotte von AN-22!
Die AN-22 ist das grösste Turbopropp-Flugzeug der Welt und schlägt von den Dimensionen her selbst die C-17A Globmaster III der amerikaner in fast allen Kathegorien.
Auch dieses Flugzeug durften wir von oben bis unten inspizieren und fotografieren. Noch nie zuvor oder danach konnte ich so detailliert russische Flugzeuge in Augenschein nehmen.

Ein wenig Abseits stand noch eine AN-26 und eine TU-134, welche aber beide abgeschlossen waren und wir «nur» von aussen besichtigen konnten.

Tschkalowski

Tags darauf besuchten wir den Militärstützpunkt Tschkalowski der ca. 20km Nordöstlich von Moskau liegt.
Der für uns zugeteilte Führer stellte uns auf einen kleinen Hügel ab, nur etwa 200 Meter parallel zur Piste entfernt. Kurz darauf starteten direkt neben uns vier MiG-29 und die führten eine Trainingsairshow direkt über unseren Köpfen durch. Wir waren dort nicht zu besuch um an einem Training beizuwohnen, wir waren tatsächlich mittendrinn! Sie passierten uns mehrmals so tief und nahe, dass wir die Hitze der Nachbrenner spüren konnten! Der Lärm war unglaublich und ich konnte nicht genug davon bekommen!

MiG-29SMT

Als die vier MiGs ihre Tanks leergeflogen hatten und wieder gelandet waren, rollten weiter MiG-29 zur Piste. Ich war absolut überrascht, als ich realisierte, dass u.A. auch SMT-Versionen mit dabei waren. Bis Dato wusste ich nicht einmal, dass die russische Luftwaffe, diese Variante im Inventar hatte.
Die SMT wurde ursprünglich für die algerische Luftwaffe gebaut. Diese lehnten das Flugzeug aber wegen akuter Qualitätsprobleme ab und beschafften diese dann nicht. Und nun rollten diese Maschinen völlig überraschend vor meiner Nase vorbei!
Der Äusserliche Unterschied ist vor allem der grössere Rücken der SMT im Vergleich zu den vorhergehenden Versionen. Das Flugzeug ist erheblich schwerer geworden und kann dank des «Kamelrückens» wesentlich mehr Kerosin tanken, was den Aktionsradius wie auch die Verweildauer im Operationsgebiet erheblich erhöht. Die nachgerüstete Luftbetankungsmöglichkeit erhöht die Verweildauer in der Luft nochmals um ein vielfaches.

Der Tarmac

Danach rollten noch Su-25 und Su-27 an den Start. Reihenweise! Auf dem Stützpunkt mussten an die 100 Flugzeuge und Hubschrauber stationiert und geparkt gewesen sein. Ich wäre wohl sehr weit gereist, um nur eines dieser Flugzeuge sehen zu können. Hier im 3000km entfernten Moskau waren sie alle beisammen im Dutzenderpaket! Wir waren ca. 2 bis 3 Stunden auf dem Hügel und es verging nicht eine Minute, in der wir hätten warten müssen oder uns gelangweilt hätten.

Nach unser «Hügelzeit» wurden wir zu einem Abstellplatz geführt der so gross war, dass wir das Ende fast nicht sehen konnten. In Reih und Glied waren hier mindestens ein Dutzend Tu-154 aufgestellt. Auch von den An-72 standen mindestens gleich viele Maschine sauber aufliniert auf dem Tarmac.
Weiter waren unzählige An-12 und Il-18 auf dem Platz abgestellt. Viele waren noch Flugfähig, aber natürlich lagen auch Ersatzteilspender kanibalisiert auf dem Platz herum. Besonders traurig sah die einzige IL-62 aus, welche neben der Avionik auch keine Triebwerke mehr besass…
Selbst eine AN-140 -ein Prototyp der mir bis dahin unbekannt war- stand in der prallen Sonne. Neben unzähligen IL-76 befanden sich auch mehrere TU-134 auf dem Platz. Darunter auch die ganz spezielle Version mit der TU-22M-Nase für die Ausbildung der Bomberpiloten. Die TU-134UBL -wie ihre Bezeichnung ist- sieht doch sehr speziell aus und gefällt mir sehr.

Wnukowo

Weil wir doch noch ein wenig Zeit übrighatten, besuchten wir den Flughafen Wnukowo in Moskau. Die Hauptstadt besitzt drei zivile Flughäfen, wobei zwei für den internationalen Flugverkehr zuständig sind und Wnukowo vor allem die Inlandflüge abwickelt. Weil für die internationalen Strecken primär westliche Flugzeuge verwendet werden, waren für die Inlandflüge 2012 immer noch vorwiegend alte, aus der Sowietzeit gebaute Modelle im Einsatz. Es war ein wahrer Augenschmaus alle diese alten Modelle über uns vorbeiziehen zu sehen. Neben unzähligen Tu-154 waren auch Jak-40 und Yak-42 sowie modernere Tu-204 zu sehen. Modelle, die bei uns auch damals schon extrem selten zu sehen waren.

Der Test- und Erprobungsstützpunkt

Kubinka

Tags darauf besuchten wir den Luftwaffenstützpunkt Kubinka. Der Stützpunkt, welcher ca. 40km westlich von Moskau liegt, ist keine konventionelle Basis, sondern primär für Forschung und Entwicklung zuständig. Deshalb stehen hier sehr viele, sehr seltene Prototypen. Auch sind die Russian Knights -eines der beiden russischen Kunstflugteams- dort stationiert. Das Wetter war an diesem Tag leider sehr schlecht, trotzdem war auch dies für mich ein lohnender Ausflug gewesen.
Als wir auf den Tarmac hinausgeführt wurden, standen zuerst eine Maschine der Russian Knights und eine MiG-29 der Strischi vor uns auf dem Abstellplatz. Wir fotografierten die Modelle mit mässigem Interesse und gingen dann weiter auf die «Zuschauerterrasse». Niemand von unserer Gruppe realisierte, dass etwas mit der Russian Knights Maschine nicht stimmte! Erst als ich Wochen später zu Hause meine Fotos sortierte und nachbearbeitete, realisierte ich, dass die vermeintliche Su-27 Canards (kleine Vorflügel) hatte. Bei dem Su-27 Basismodell gibt es die aber nicht! Diese wurden erst ab der Su-30, 33, 34, 35 (Version 1) und Su-37 eingeführt. Die Russian Knights flogen in 2012 aber immer noch die erste Version. Sie wechselten erst im Herbst 2016 auf die Su-30SM welche dann die speziellen Canards besass. Seit 2019 fliegen sie bereits wieder mit einem neuen Modell, dieses Mal die Su-35S welche über Schubvektorsteuerung verfügt, aber keine Canards mehr hat.
Was also, war dies für ein Flugzeug? Erst nach langer Recherche fand ich dann heraus, dass die Russen ein voll ausgerüstetes Geschwader der Su-35 in der Russian Knights Lackierung besassen. Also mindestens sechs Maschinen, die aber nie an irgendwelchen Airshows vorflogen. Weshalb sie das hatten, konnte ich bis jetzt nicht herausfinden. Dieses Basismodell der Su-35 kam nie in die Flotte der Russische Luftwaffe. Es blieb bei ein paar wenigen Prototypen und Vorseriemaschinen. Erst die Su-30S wird jetzt in grösserer Stückzahl hergestellt und ersetzt zumindest zum Teil die älteren Su-27 Modelle.
Wir standen also vor einem extrem seltenen Flugzeug und wir realisierten es nicht einmal. Ich hätte mich ohrfeigen können. Wenn ich das gemerkt hätte, dann hätte ich mir definitiv mehr Zeit genommen und detailliere Fotos gemacht… Wenn doch nur das "wenn" nicht wär...

Die Strischi und die Russian Knights starteten und landeten später dann auch wieder vollzählig auf dem Flugplatz. In strömendem Regen machten wir Fotos von den für uns doch sehr selten zu sehenden Kunstflugstaffeln.
Weiter flogen haufenweise Su-25 -Ein- wie Doppelsitzer-, MiG-29, Su-27 und IL-76.
Weiter im Abseits standen abgestellt eine sehr seltene IL-22M (eine militärische Version der IL-18), ein Su-25UTG Prototyp (Navy Version der Su-25) und viele MiG-23. Das war übrigens das der wenigen Flugzeug, welches ich leider noch nie in der Luft gesehen hatte.

Das grösste Panzermuseum der Welt

Kubinka

Nach dem Luftwaffenstützpunkt besuchten wir natürlich auch noch das grösste Panzermuseum der Welt, welches ebenfalls in Kubinka beheimatet ist. Dieses Thema hat zwar nichts mit der Fliegerei direkt zu tun, trotzdem ist es ein extrem spannendes Museum! Ich war bereits 2007 einmal in Moskau gewesen und auch damals wollte ich das Panzermuseum besuchen gehen. Leider war es aber wegen Revisionsarbeiten geschlossen gewesen. Deshalb musste ich diesen Besuch unbedingt nachholen.
Das Museum besteht aus 7 grossen und zwei kleinen Barracken. Die grossen sind je ca. 75 Meter lang und etwa 15 Meter breit. In der Ersten findet man die grösste deutsche Panzersammlung weltweit! Es beginnt mit dem Panzerkampfwagen I und endet mit dem einzigen existierenden Prototyp Panzer VIII «Maus». Es handelt sich dabei um den grössten jemals gebauten Panzer überhaupt. Das Monster wiegt knapp 190 Tonnen und hat eine Kettenbreite von 1.1 Meter. Die maximale Geschwindigkeit betrug aber lediglich bescheidene 20km/h.
Zwischen dem ersten und letzten deutschen Panzer ist die Sammlung fast durchgehend komplett. Neben den regulären Panzern sind auch Sturmpanzer, Panzerjäger und sogar der grosse Mörser «Thor» ausgestellt. Das Einzige was noch grösser war und in dieser Sammlung fehlt ist das schwere Eisenbahngeschütz «Gustav». Die damals existierenden Kanonen wurden gegen Ende des Krieges von den Deutschen alle zerstört, damit die Russen sie nicht gegen sie verwenden konnten.

In der zweiten Baracke sind alles Panzer der Alliierten ausgestellt, also von den Amerikanern, Briten und Franzosen. Diese Sammlung ist aber bei weitem nicht so komplett wie die der Deutschen. Was logisch ist, da die Russen mit den Alliierten gekämpft hatten und von diesen keine Beutefahrzeuge erobern konnten. Es stehen primär Fahrzeuge dort, welche durch den «Lend and Lease» Vertrag den Sowjets zur Rüstungshilfe gegen die Deutschen gegeben wurden.

Die Restlichen Hangars sind selbstverständlich vor allem mit russischen und sowjetischen Exponaten bestückt. Von den allerersten Panzern bis zu dem T-90 ist wirklich fast alles zu finden. Für Panzerliebhaber ein absolutes Muss und sehr zu empfehlen.

100 Jahre russische Luftwaffe

Die Luftparade in Schukowski

Die Luftparade wurde auf dem Militärflugplatz in Schukowski durchgeführt der sich ca. 30km südöstlich von Moskau befindet. Es ist derselbe Stützpunkt, bei dem auch alle zwei Jahre die MAKS Flugzeugausstellung durchgeführt wird.
Wir gingen aber nicht in das Areal hinein, sondern platzierten uns südlich genau am Ufer der Moskwa. Obwohl mich das static Display doch sehr interessiert hätte, war ich mit dieser Wahl sehr zufrieden. Denn alle Besucher mussten die Parade mit Blick Richtung Süden anschauen; also im vollen Gegenlicht. Dabei ist es fast unmöglich, gute Fotos zu schiessen. Wir im Süden hatten dabei die viel besseren Lichtverhältnisse.
Die Parade selber suchte seinesgleichen. Die Russen fuhren mit (fast) allem auf, was sie im Inventar zu bieten hatten und es war grossartig!

Die Parade

Die Parade wurde mit fünf Su-27, acht Su-25 und acht MiG-29 eröffnet, welche mit ihrer Formation die Zahl «100» darstellten. Danach überflogen sechs Su-25 in Pfeilformation die Piste und zogen die Farben der Russlandflagge hinter sich her. Das war der Startschuss.
Es folgten Fallschirmjäger mit den Flaggen der Russischen Luftwaffe, Marine und Russland selber.

Nach diversen Solo Displays (siehe unten) begann die Parade. Ich liste hier die wichtigsten Teilnehmer in alphabetischer Reihenfolge auf:

A-50 Frühwarnflugzeug auf Basis der IL-76 und mit der E-2 Sentry der NATO zu vergleichen
An-12 Standardfrachter der Russischen Luftwaffe und in etwa mit der C-130 Hercules zu vergleichen
An-22 ist der grösste Turboprop der Welt und hat im Westen kein Vergleichsmodell. Die A-400M ist zwar moderner, aber auch viel kleiner als die AN-22
An-26 ist ein zweimotoriger Turboprop
An-124 ist das grösste in Serie hergestellte Flugzeug der Welt und kann mit der C-5 Galaxy verglichen werden
An-140 ist ein zweimotoriger Prototyp
IL-76 in dreier Formation, kann ein wenig mit der C-141 oder der C-17 verglichen werden
IL-86WKP / IL-80 ist eine umgebaute IL-86 welche die Aufgabe eines fliegenden Kommandostandes inne hat. Sie ist wohl am ehesten mit der amerikanischen E-8 oder der wesentlcih grösseren E-4B zu vergleichen
M-55 Geophysica ist ein Höhenaufklärer, der vermutlich ähnliche Aufgaben erfüllt wie die U-2
MiG-31 in vierer Formation, ist ein schwerer Langstreckenabfangjäger von dem der Westen nichts vergleichbares im Inventar hat
Su-24 in vierer Formation, kann mit dem Tornado oder der F-111 verglichen werden
Su-34 in vierer Formation, ist der Nachfolger der Su-24 und kann mit der F-15E verglichen werden
Tu-22M3 in dreier Formation, ist ein taktischer wie auch strategischer Bomber und hat kein Vergleichsmuster im Westen
Tu-95MS in dreier Formation, ist der älteste strategische Bomber im Inventar und kann mit der B-52 verglichen werden.
Tu-134UBL (Trainer Version für angehende Tu-22M3 Piloten)
Tu-160 in dreier Formation, der grösste strategische Bomber der Welt und kann mit der B-1B verglichen werden
Yak-130 in vierer Formation, ist ein leichter Erdkämpfer und Fortgeschrittenertrainer und wurde (zu beginn) mit den Italiener entwickelt. Ist deshalb direkt mit der M-346 zu vergleichen

Solo Display

Eines der ersten Solodisplays führte eine Li-2 vor. Ich kannte bis zu diesem Zeitpunkt das Flugzeug überhaupt nicht und hielt es für eine DC-3. Tatsächlich handelt es sich hier aber um einen sowjetischen Lizenzbau.
Weiter drehte eine MiG-15UTI seine Runden.
Der Prototyp der Su-35S führte ein Solodisplay vor, dass man so nicht alle Tage zu sehen bekommt! Die Su-27 (welches das Basismodell der darauffolgenden Suchoi-Modelle ist) ist durch seine extreme Wendigkeit und das sehr eindrückliche Cobra-Manöver berühmt geworden. Mit der Su-35, welche noch mit Schubvektorsteuerung ausgerüstet worden war, wurde nun die Wendigkeit nochmals massiv verbessert. Dadurch, dass das Flugzeug den Abgasstrahl nun lenken kann, ist es in der Lage, selbst bei einem kompletten Strömungsabriss, das Flugzeug immer noch problemlos steuern zu können. In einem engen Kurvenkampf ist dies u.U. ein entscheidender Faktor, der den Kampf zu Gunsten des russischen Modelles entscheiden kann.

Su-57

Die Su-57 ist das Nachfolgemodell der Su-27 und das erste russische Flugzeug der fünften Generation mit Stealth Eigenschaften. Der brandneue Prototyp drehte damals sehr vorsichtige Runden über uns und war immer in Begleitung einer MiG-29. Trotzdem war ich sehr froh darüber, dieses neue Flugzeug selber gesehen haben zu dürfen.

Luftkampfdemos

Mit gleich vier Su-34, zwei MiG-29 und vier Su-27 demonstrierten die Russen die Leistungsfähigkeit dieser Kampfflugzeuge. Sie lieferten sich einen eindrücklichen Luftnahkampf und demonstrierten die enorme Schubkraft und Agilität der einzelnen Muster.
Dasselbe wurde später auch noch mit vier MiG-29 durchgeführt. Neben den Flugleistungen beeindruckte mich besonders die Russfahnen, die die Maschinen hinter sich herzogen. Das ist aber nur bei den Flugzeugen der älteren Generation so extrem zu sehen. Die Su-34 und MiG-35 verbrennen den Treibstoff viel sauberer.

Gäste

Die Russen selber schienen sich mehr für die westlichen Gäste zu interessieren, als für die eigene Show.
Eingeladen waren u.A. die F-4U Corsair und eine B-26J Mitchel vom Red Bull flying Team, eine Catalina, Eine TBF/TBM Avenger, eine T-6 sowie eine Dassault Rafale C, um einige Modelle zu nennen.

Von den ausländischen Kunstflugteams waren u.A. die Frecce Triccolori mit ihren MB-339, die Polen mit den PZL T5-11, die Finnen mit vier (ehemals schweizer) Hawks und die britishen Red Arrows -ebenfalls Hawks- mit dabei.

Russian Knights und Strischi

Die Russen flogen mit fünf L-39 Albatros, den Su-27 der Russian Knights und den MiG-29 Strischi Programme vor. Das grösste Highlight war für mich die Doppelformationsflüge bei der die Su-27 und die MiG-29 zusammen in Diamantformation an uns vorbeiflogen. Auf Bildern habe ich das schon öfters gesehen, aber live ist es schon nochmals etwas ganz anderes!

Ein weiteres Kunstflugteam der Russen flog eine eindrückliche Show mit je zwei blauen und grauen Su-27 vor.

Den Abschluss der Show machten wieder die drei Flugzeug-Formationen in Form der «100» und die sechs Su-25 mit den drei farben der Russlandflagge.
Ganz zum Ende startete dann auch noch eine IL-76TD des russischen Katastrophenschutzes in den Sonnenuntergang.

Hubschrauber

Ka-52 Alligator Allwetterkampfhubschrauber
Kazan Ansat-UT
Mil Mi-8 Standard Transporthubschrauber der Russischen Luftwaffe
Mil Mi-26 Grösster Transporthubschrauber der Welt mit einer Nutzlast von bis zu 30 Tonnen
Mil Mi-28N Schwerer Kampfhubschrauber
Mil Mi-35M eine Weiterentwicklung der berühmten Mil Mi-24

Rückflug

Am nächsten Tag flogen wir zurück nach Zürich. Es war ein extrem intensiver aber absolut spannender Ausflug gewesen, bei dem ich viele Modelle noch sehen konnte, die bald darauf ausgemustert worden sind. So nahe an für mich doch sehr exotische Modelle kommen zu können, war für mich ein einzigartiges Erlebnis!
Es war eine komplett andere Art von Airshow, als ich dies z.B. in Las Vegas erlebt hatte. Es war (zumindest primär) keine Leistungsshow, sondern eine Parade, die mir extrem gut gefallen hatte.
Die Reise hatte sich für mich sehr gelohnt.