6. & 7. August 2009
Mil Mi-26
Im August 2009 kam ein sehr besonderer Gast nach Lausanne: der grösste je in Serie gebaute Hubschrauber, die mächtige Mil Mi-26. Sie sollte – so wurde mir zumindest gesagt – ein ganzes Segelschiff transportieren.
Wenn ein so seltener und grosser russischer Gast die Schweiz besucht, dann ist es für mich ein Muss, diesen Koloss selber sehen zu können.
So fuhr ich mit meinem Oldtimer nach Lausanne. Als ich gegen Abend am Zielort eintraf, stand das Ungetüm bereits auf der Wiese. Auf Distanz ist es gar nicht so einfach, die wahre Grösse dieses Hubschraubers einzuschätzen zu können. Da auch die Cockpitfenster überdimensional gross sind, stimmen die Proportionen mit denjenigen der regulären Hubschrauber mehr oder weniger überein. Ohne direkten Grössenvergleich - wie zum Beispiel mit einem Menschen - wirkt die Mi-26 deshalb grundsätzlich ziemlich „normal“. Erst wenn man sich direkt vor ihr befindet, werden die Dimensionen ersichtlich. Ein Hauptrotorblatt (total acht) ist mehr als einen Meter breit, und der Durchmesser des Hauptrotors beträgt stolze 32 Meter. Die Mi-26 ist mehr als 8 Meter hoch, und sie kann eine Nutzlast von über 20 Tonnen tragen. Das entspricht ungefähr der Nutzlast einer C-130 Hercules, jedoch mit dem Unterschied, dass die Hercules eine Piste von ungefähr 1000 Metern benötigt. Die Mi-26 hebt dieses Gewicht senkrecht.
Die Fotos, die ich geschossen habe, sind leider nicht mit der Qualität eines Spotters zu vergleichen. Das Fotografieren war für mich Nebensache, grundsätzlich ging es mir einzig um den Hubschrauber.
Es war ein schöner Abend, und anschliessend folgte eine Vollmondnacht. Ich versuchte, die eindrückliche Stimmung mit diesen Bildern ein wenig einzufangen.
7. August 2009
Abflug
Am nächsten Tag wurde der Hubschrauber startklar gemacht. Dabei erlaubte uns die Flugbesatzung, auch einen Blick ins Innere zu werfen.
Erst beim Schreiben dieses Berichtes realisierte ich, dass ich diesen Hubschrauber bereits an der MAKS in Moskau, ziemlich genau zwei Jahre zuvor, schon einmal gesehen hatte. Es war ebenfalls eine Mil-Mi-26T vom Katastrophenschutz. Zugegeben, es war nicht der gleiche Hubschrauber – die Immatrikulation stimmt nicht überein – aber vermutlich waren die beiden Hubschrauber sogar von derselben Staffel.
Als der Hubschrauber die Turbinen hochfuhr, war es eindrücklich zu sehen, wie die hängenden Rotoren sich langsam zur Waagrechten aufrichteten und sich dann noch weiter nach oben bogen. Obwohl der Hubschrauber leer war, war gut zu erkennen, welch grosses Gewicht die Rotoren zu stemmen hatten.
Dann entschwand der Hubschrauber gen Süden, und ich machte mich mit ein paar schönen Erinnerungen auf den Heimweg.
Es war ein toller Ausflug, und im Unterschied zur MAKS sah ich die Mi nun endlich auch einmal in der Luft und nicht nur im Static Display.